Dieser Bericht und die Schilderungen über
        ausgewählte Tauchgebiete richten sich schwerpunktmäßig an Tauchanfänger oder Taucher,
        die über wenig Taucherfahrung verfügen. Letztendlich kann ich sagen, dass auch für
        diese paradiesische Tauchmöglichkeiten auf SI und der Tauchbasis bestehen. 
        Auswahl der Tauchgebiete
        Die Menge von möglichen Tauchgebieten von der Tauchbasis aus ist
        enorm. Die Taucher tragen sich für die einzelnen Tauchgänge auf aushängenden Listen auf
        der Tauchbasis ein. In einem ausliegenden Buch ist nachzulesen, was der eine oder andere
        Tauchspot an Reizen, aber auch an Anforderungen bietet. Unsichere oder ungeübte Taucher
        sollten auch im Gespräch mit den Mitarbeitern der Tauchbasis klären, ob das gewünschte
        Ziel den spezifischen Qualifikationen entspricht. 
        Check-Dive (sehr leicht)
        Der Check-Dive ist obligatorisch. Er wird nach Anmeldung täglich
        jeweils um 10.00 Uhr 15.00 Uhr am Hausriff der Tauchbasis von erfahrenen Guides
        durchgeführt. Es folgt ein mündliches Briefing sowie ein Wiederholen der Handzeichen.
        Nach Anlegen des Equipment püngelt man im Schweiße seines Angesichts zum italienischen
        Restaurant und geht über eine Treppen in das noch flache Wasser.  
        In einer Tiefe von 4 Meter versammelt sich das Tauchteam an einem
        verlegten Seil auf dem sandigen Untergrund zu den üblichen Sicherheits-Checks: (1) Maske
        teilweise fluten und ausblasen, (2) das Mundstück des Regulators herausnehmen, wieder
        einsetzen und ausblasen, (3) das Mundstück des Regulators herausnehmen, es wegwerfen und
        mit dem rechten Arm wieder aufnehmen, es einsetzen und ausblasen und (4) durch Handzeichen
        einen eigenen Luftmangel simulieren und die alternative Luftversorgung des Partners
        aufnehmen. 
        Diesen üblichen Standards schließt sich ein Tauchgang am Hausriff mit
        einer Tiefe von etwa 12 Meter ab. Alle (!) Tauchgänge werden mit einem dreiminütigen
        Sicherheitsstopp bei 5 Meter beendet. Es empfiehlt sich hier bereits, den endgültigen
        Aufstieg optisch vorzubereiten, um nicht einen der zahlreichen Schnorchler von unten beim
        Auftauchen zu penetrieren. 
            
        Hausriff (sehr leicht)
        Weil wir beim Check-Dive wegen der nach Sicherheits-Checks knappen Luft
        nicht viel vom Hausriff haben sehen können, buchte ich einen separaten Tauchgang
        ausschließlich am Hausriff und wurde von einem einheimischen Divemaster als Buddy
        begleitet. 
        Auch wechselte ich von da ab ständig (!) von den üblichen
        10-Liter-Flaschen auf eine 12-Liter-Flasche. Auch wenn diese 2 US$ zusätzlich kostet,
        zahlte sich die Summe in verlängerten Tauchgängen aus. 
        Dieser Tauchgang am Hausriff hat sich als ganz sinnvoll herausgestellt,
        weil ich wegen der auf den Malediven üblichen Unterbleiung so die Gelegenheit
        hatte, das saubere Ausatmen beim Abtauchen zu üben sowie am Grund bei 15 Meter das
        korrekte Austarieren mittels Tarrierjacket praktizieren konnte. 
        Das Hausriff ist geprägt durch eine deutliche Versandung der
        Korallenbänke und eine schön zu tauchende Strecke um viele Ecken. Auch wenn die
        Fischpopulation etwas dürftig ist, war es schon beeindruckend, viele bunte Fische zu
        sehen und auch die erste optische Begegnung mit einem kleinen Riffhai und einem am Grund
        liegenden Stachelrochen zu machen. Nach meinem Zeichen für einen Druck von 100 bar ging
        es über und am Riff wieder zum Italiener zurück. 
        Auch wenn dieser Tauchgang wegen der reduzierten Population von
        Korallen und Fischen noch nicht der absolute Hit war, bot er mir doch Gelegenheit, mich
        mit dem Tauchgerät und seinen anderen Handhabungen bei Salzwasser vertraut zu machen. 
        Austrian Rock (sehr leicht)
        Hierbei handelt es sich um eine hinter dem Hausriff in etwa 100 Metern
        gelegene Feldformation. Von der Kaimauer an der Tauchbasis / Hafenbecken springt man von
        einer Höhe von 2 Meter ins Wasser, welches hier 4 Meter tief ist. An einem
        gespannten Seil taucht man auf einer Strecke von etwa 100 Meter bergab zum Austrian Rock
        auf eine Tiefe von 18 Metern. 
        Diese Felsformation ist recht bizarr und wird um- und an den Seiten
        übertaucht. Hier nimmt bereits die Fischpopulation zu und erste optische Kontakte mit
        Muränen und andere Großfische sind die Regel. 
        Der Guide weist hier bereits auf Fische hin, die ich nur aus dem Buch
        kennen. Es ist schon faszinierend, wenn über den Tauchen plötzlich ein großer Schatten
        auftaucht und ein Manta majestätisch seine Bahnen zieht. 
        Ist der Austrian Rock umrundet, taucht man am Hausriff zum Italiener
        und kehrt nach dem obligaten Sicherheitsstopp wieder an die Oberfläche (nach einem
        prüfenden Blick nach oben !) zurück. 
        Maamigili Beru (leicht)
        Dieser Tauchspot ist mit dem Boot nach einer Fahrt von 25 Minuten im
        Außenriff zu erreichen. Hier ist regelmäßig mit Strömungen zu rechnen. Bei Ankunft am
        Tauchspot prüft der Guide die Strömungsrichtung, so dass mit der Strömung getaucht
        werden kann. 
        Möglich ist ein starker Wellengang, der ein direktes Abtauchen auch 10
        Meter verlangt. Sodann taucht die Gruppe auf 22 Meter mit der Strömung am Riff entlang
        und kann -wie im Kino- neben den vielen bunten Fischen auch Riffhaie, Schildkröten und
        Stachelrochen treffen. 
        Bei starkem Wellengang ist der Blick der Bootsbesatzung auf die
        einzelnd auftauchenden Gruppen möglicherweise gestört. Hier kommen möglicherwiese
        endlich einmal die Trillerpfeife und die Rettungsboje zum Einsatz. 
        Maamigili Corner (leicht)
        Dieses Tauchgebiet liegt gleichfalls an der Insel Maamigili. Haben die
        Taucher die Abtauchstrecke auf 18 Meter erreicht und kommen an die Riffecke, so setzt eine
        leichte Strömung ein, mit der sich die Taucher am Riff vorbeitreiben lassen können. 
        Dieser Tauchspot unterscheidet sich von Maamigili Beru, dass hier das
        Riff mit vielen kleinen Höhlen durchsetzt ist (Lampe mitnehmen !), in die sich
        vorsichtige Blicke schon lohnen und auf die der Guide auch hinweist. Hier lohnt sich auch
        die Mitnahme eines Fotoapparates, zumal wir hier unseren ersten Kontakt mit einem
        verspielten Walhai hatten. 
            
        Maamigili Caves (leicht)
        Dieser auch vor der Insel Maamigili gelegene Tauchspot mit einer
        Tauchtiefe von 20 Metern ist vor allen Dingen dadurch geprägt, dass sehr große
        Riffüberhänge leicht zugängliche Höhlen gebildet haben, in die die Gruppe nach
        Anweisung des Guides auch eintauchen kann.  
        Bei aller Faszination in den großen Höhlen / Überhängen sollte auch
        mal ein kontrollierender Blick nach oben erfolgen. Ein Buddy-Team musste jedenfalls nach
        15 Minuten bereits auftauchen, weil ein Taucher sich an der Höhlendecke den Kopf stieß
        und ein leicht blutende Kopfwunde zu versorgen war. 
        Es ist schon faszinierend, wenn in den dunklen Überhängen große
        Zackenbarsche und Riffhaie Platz für die Taucher schaffen.  
        -->Lampe und Fotoapparat ist empfehlenswert. 
        Ariyadhoo Island (leicht)
        Nachdem wir diese Insel auf der Inselfahrt Hallo Neighbours
        als Einheimischeninsel schon besucht hatten, führte unser nächster Tauchgang uns
        unmittelbar vor der Insel am Riff auf eine Tiefe von 19 Meter. 
        Hier herrscht so gut wie keine Strömung und die Taucher müssen sich
        mit Flossenschlag voranbewegen. Auch hier waren wieder Riffhaie und Muränen zu sehen.  
        Als besonders faszinierend ist zu bewerten, wenn der Taucher plötzlich
        von großen Schwärmen von sehr neugierigen Buntfischen umgeben ist, die einem leicht das
        Gefühl der Orientierungslosigkeit vermitteln können. 
        -->Fotoapparat ist empfehlenswert. 
            
        Ariyadhoo Kandu (leicht mit geringen Anforderungen)
        Ein Kandu ist ein Kanal, durch den der Taucher mit der Strömung in
        einer Tiefe von 22 Meter durchgetrieben wird. So auch hier erneut vor der Insel Ariyaghoo. 
        Weil sich hier auf engem Raum innerhalb des Kanals Taucher und
        Meerbewohner treffen, erscheint hier die Population höher. 
        Andererseits kann durch diesen Kanal aber auch vermehrt Schwebstoffe,
        Plankton und Sand durchgetrieben werden, was zumindest bei unserer Gruppe die Sicht auf 5
        Meter reduzierte, so dass der über uns schwebende Manta und der am Grund liegende Hai
        kaum zu sehen waren. 
        -->Fotoapparat ist empfehlenswert. 
        Machafuschi  Wrack (leicht mit Risiken)
        Nach Auffassung der Gruppe stellt dieser Tauchgang ein echtes Highlight
        dar, jedoch nicht ganz ohne Risiken. 
        Vor der sehr kleinen Touristeninsel Machafuschi liegt unmittelbar vor
        dem Hausriff ein Frachter in 33 Meter auf Kiel. Vom Boot erfolgt ein direktes Abtauchen
        auf 25 Meter ohne nennenswerte Strömung. In dieser Tiefe wird der gesunkene Frachter etwa
        in Höhe der Aufbauten und Reling von den Tauchern umrundet. Hier besteht auch die
        Möglichkeit des Tauchens über eine Bordwandluke in einen Frachtraum (Taschenlampe !) mit
        anschließendem Aufstieg über die Deckseite des Frachters. 
        Bedingt durch die Faszination des Wracks und den Möglichkeiten,
        Schraube und Kiel zu betrachten bzw. zu fotografieren, wird der Blick auf den
        Tauchcomputer vernachlässigt! Und plötzlich stellt der Taucher fest, dass er sich in
        Höhe des Kiels bereits bei einer Tiefe von 33 Metern befindet. Hier bewegen wir uns
        langsam außerhalb einer Nulltauchzeit in Bereichen von Dekompressionsstopps sowie einer
        möglichen Stickstoffnarkose ! Es kann also dringend nur dazu geraten werden, beim Tauchen
        ab Höhe der Aufbauten den Tauchcomputer ständig im Auge zu haben und auf die üblichen
        Symptome der Stickstoffnarkose zu achten.  
        Das gilt auch deshalb, weil dieser Tauchgang Bestandteil einer
        Two Tank Tour mit einem anschließenden weiteren Tauchgang war. Wer also nach
        diesem ersten Tauchgang unter Berücksichtigung der Oberflächenpause von etwa 30 Minuten
        bis zum nächsten Tauchspot einmal anhand der (hoffentlich noch) bekannten Tabellen den
        zweiten Tauchgang plant, wird merken, dass insofern Grenzen von Tauchen und Gesundheit
        überschritten werden !! Vorsicht und Planung ist hier also unbedingt angesagt. 
        Aufgrund der starken Druckverhältnisse in dieser Tiefe und des damit
        verbundenen erhöhten Luftverbrauchs empfiehlt sich in jedem Fall die Mitnahme einer
        12-Liter-Flasche, denn auch bei dieser Menge ist der Tauchgang etwa nach 40 Minuten
        beendet. 
        Wer diesen Tauchgang wählt und entsprechend plant, kann sich darauf
        einrichten, um das Schiff eine Vielzahl von Fischschwärmen zu sehen sowie einige
        Feuerfische im Bereich der Aufbauten des Schiffes und einen dort schon bekannten Hai im
        Kielbereich. Ein also unbedingt zu empfehlender Grenz-Tauchgang. 
        -->Fotoapparat und Lampe unbedingt mitnehmen. 
              
        Dhifushi Beru (schwer und anstrengend)
        Dieser Tauchgang führt uns wieder an das Außenriff in eine Tiefe von
        etwa 22 Metern. Hier wird deutlich, wie El Ninjo die Population und Vegetation geschädigt
        hat. Das bedeutet, dass wir nur wenig Fische zu Gesicht bekamen, zumal die Sicht bei etwa
        5 Metern nach einer stürmischen Nacht wegen Sand, Plankton und Schwebstoffe eher dürftig
        war. Die Korallen sind sehr in Mitleidenschaft gezogen und stark bereits versandet. 
        Gleichwohl bietet dieser Tauchgang seinen Reiz wegen der horizontalen
        und (!) vertikalen Strömung. Der Guide hatte die Tauchrichtung geprüft und festgelegt
        und uns gegen die Strömung geschickt; ein aktiver und ständiger sowie anstrengender
        Flossenschlag war angesagt. Und dann die vertikale Strömung, die die Taucher in einer
        ständigen Schaukelbewegung von Riffwand über den Grund zur anderen Riffwand
        (Waschmaschine) brachte. Irgendwann fiel mir der Hinweis in meiner
        Tauchausbildung ein, man könne auch durch das Mundstück kotzen. 
        Wegen der körperlichen Ansprengung und des damit verbundenen
        Luftverbrauchs war der Tauchgang jedoch früher als die anderen beendet. Und auch hier
        macht die vertikale Schaukelströmung uns beim 3-minütigen Sicherheitsstopp Probleme,
        denn diese Bewegung ließ es einfach nicht zu, sich sauber für 3 Minuten in einem Bereich
        von 3 bis 5 Metern aufzuhalten. In Anbetracht des Nulltauchgangs haben zwar die
        Tauchcomputer gezetert, jedoch sind gesundheitliche Gefährdungen nicht zu befürchten. 
        Links
          Verfasser: ulrich@sunisland-malediven.de 
          Tauchbasis
        auf SI (official): www.diveoceanus.com 
        Stand: August 2008  |