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Reisebericht

Reisezeit 25.07.  bis 08.08.2003

Rührei ohne Bacon – oder: „Hey“, zwinkerte der Fisch... „mir nach!“
Nalaguraidhoo (SunIsland) / Ari-Atoll

Shaggy spielte ‚In the Summertime’ und das besser als jemals zuvor. Klar hat er das Ding gecovert, so weit ich weiß von Janis Joplin, aber auch wurscht. Shaggy hat’s einfach drauf; und klasse übrigens, dass er den Weg nach SunIsland gefunden hat! Hut ab! Hier in der Main (oder für Insider der Originalname Mekunu-) Bar. Und ich darf das erleben! Ein super Event. Hier hat das Management der Insel ganze Arbeit geleistet! Klar, wo doch das Maldivian-Hilton auf dem Eiland Rangali so nah ist (keine 8km nördlich) und eine Menge an Events und Prominenz zum Alltag zählen kann *seufz*. Aber wie ging die Geschichte mit dem Schuster und seinen komischen Leisten....?

Management

Das der Villa-Gruppe zugehörige Resort SunIsland auf der Malediveninsel Nalaguraidhoo wurde für eine Investitionssumme von 61 Mio. US-Dollar errichtet. Villa-Hotels ist eine 100%ige maledivische Hotelkette mit der Zentrale in Male, einer Filiale in Hongkong und einer weiteren Filiale in Frankfurt/Main sowie einer Gesamtanzahl von derzeit 5 Resorts auf den Malediven (SunIsland, FunIsland, HolidayIsland, RoyalIsland, ParadiseIsland).

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Das SunIsland-Resort bringt es auf einen Jahresumsatz von 27 Mio. USD, wovon wir beide in den zwei vergangenen Wochen ungefähr mit einem Drittel trotz All-Inclusive partizipieren durften... Ohne Augenzwinkern: Dieser Laden macht die 27 Mios locker und ohne Probleme, denn was trotz der horrenden Preise zusätzlich von den Touris konsumiert wird, ist schlicht und ergreifend enorm. Die Preise auf dieser Insel haben dennoch mit einer Ausgewogenheit zwischen Angebot und Nachfrage und den uns bekannten Marktgesetzen nichts mehr zu tun.

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Die Insel wird geleitet durch Mohamed Saeed, seines Zeichens ‚Senior Manager’, was wiederum einmal die Logik an sich ad absurdum stellt, denn Mohi, die alte Axt, ist gerade mal achtundzwanzich. Und hat schon einen kaputten Rücken. Tjaja. Gute Besserung an dieser Stelle und kauf dem Tender in der Lobby Bar doch mal eine leisere Kaffeemaschine, dann kannst Du auch Deine Gäste verstehen, wenn Sie sich mit Dir unterhalten!

Auf den Malediven läuft das übrigens so, dass wenn sich ein Investor für eine der knapp 800 theoretisch noch bebaubaren Inseln (also unbewohnt und mit Sand und Palmen drauf) interessiert, er sich einen Malediver besorgen muss, der mit seinem, dem maledivischen, Namen im Auftrag des Investors kauft. Daher sind viele Hotels oder Resorts Joint Ventures oder eben Mehrheitsbeteiligungen meist europäischer (oder eben Minderheitsbeteiligungen maledivischer) Gesellschafter. Aber ein Malediver ist mit Sicherheit in jeder Insel-Firma drin! Der Staat will das so. SunIsland übrigens gehörte vor der Bebauung durch die Villa- Group schon jemanden... Nämlich dem alten Boss der Villa-Group. Der nun nicht mehr unter uns weilt. Die Insel wurde ihm nämlich vom maledivischen Staat geschenkt (der Barpreis hätte 1985 6000 USD betragen!), warum weiß ich nicht. Jedenfalls wurde mir noch mitgeteilt, dass der Gründer und somit der alte Boss von Villa von der Einheimischeninsel Maamigili (heißt im französischen übrigens „kitzel Omi“) stammt. Und wer schon mal auf SI war, na ja, der weiß dass hier die Touri-Abzocke erst so richtig anfängt – Maamigili ist die angesteuerte Einheimischeninsel, die das „Flair der ursprünglichen Malediven“ widerspiegelt. Zu buchen am Lobbytresen oder für alle, die All-In haben sogar umsonst. „Come in my shop“. No further comment!

Ach ja, falls es jemanden gelüsten sollte, eine Insel zu kaufen, so muss er zunächst also einen Malediver finden, der mit seinem guten Namen bezahlt und dann eine Bank finden, die mit ihrem guten Geld bezahlt und zu guter Letzt einen Architekten finden, der mit seinen Plänen für ein neues Resort die maledivische Regierung überzeugt, denn jährlich werden für eine gewisse Anzahl ‚neuer’ Hotelinseln Ausschreibungen herausgegeben, in denen man
a) mit Konzepten überzeugen kann oder auch
b) mit Dollars.
Im Letzteren Fall ist das Standing der Bank von ganz entscheidender Bedeutung... oder man hat sogar mehr Kohle auf der Kante als ein gemeiner Malediven-Touri. Zum Beispiel man heißt nicht Frau Torf sondern Frau Trump oder nicht Herr Racklett sondern Herr Rockefeller.

Mein Rücken schmerzte wie als wenn jemand sein unegales Knie in Dauerhaltung auf meine verwirbelte Säule drücken würde. Meine Ringe unter den Augen machten mir das Gehen schwer, denn ich musste Obacht geben, beim Latschen zum Zoll nicht auf die Lider zu treten. Die feuchte Luft erinnerte uns beide an unseren letzten Sex im Sommer 96 nachmittags um fünf im Zelt an der Ostsee. In meinem Magen war ein Loch. Groß wie Garzweiler zwo. Ich setzte meine Sonnenbrille ab und blinzelte dem zutiefst unlustigen Imigrations-Agent hinter seinem C- 64 (oder doch Compaq?!) am Maledivischen Zoll entgegen und erwartete eigentlich ein „Thanks, thus I’m able to look in Your fuckin’ eyes to compare with passport, suckin’ tourist“... Gar nix. Er blickte nicht mal auf und stempelte sich in seiner Bärenruhe einen verdammten Wolf, während mindestens 300 auf einmal absolut ungläubig gewordene LTU-Geplagte hinter mir auf die Erlösung durch den Herrn... Herrn Mahed Fahed, Zöllner am Male’ International Airport in Hulule, warteten.

LTU

Ja!!! Strike! Ich habe die Card! Ich gehöre endlich zu dem Dutzend Auserwählten dieser Erdkugel, die dieses bislang für meine Kaste imaginäre Plastikkärtchen in den Händen halten! Die LTU-Card in Rot auf Plastik und wenn man ein Loch reinmacht und eine Strippe durchzieht sogar noch am Band!

Damit bin ich frei! Ich kann in der LTU-Senator-Lounge Moet Chandon in Strömen saufen und wenn ich will sogar Pils! Ich kann Hummer schwänzeweise verdrücken und darf in einem Klo mit Musik von der Hammond-Orgel ein gepflegtes Geschäft machen. Ich kann bis 20 Minuten nach „Boarding Completed“ über das Rollfeld lächelnd dem Piloten entgegenwanken und werde sogar noch zum (sehr wohl natürlich vorbestellten) Platz geleitet, ich kann ich kann ich kann!

Gar nix kann ich...

Das mit dem Platz hat geklappt. Der Flieger hatte auch nur 45 Minuten Verspätung beim Start und die geilen Windverhältnisse kurz vor dem Mond, die dann doch zu einer zeitlich avisierten Punktlandung in Hululululule führten, verkaufte uns der Pilot nachher als fliegerische Glanzleistung...

Dummerweise hatte ich aus guten alten Condor-Zeiten und meiner Leidenschaft an Boings der Baureihe 767 in Erinnerung, dass ganz hinten die Küche, der Kühlschrank mit dem umsonsten Wein und Bier und auch die Klos sind.... das mit der Küche trifft auch bei Airbus zu... aber nur das. Wir hatten so einen. A330-200, der mit den 380 Passagieren!

Weiß einer von Euch, was es bedeutet, in Reihe 45 zu sitzen in einer Maschine, wo in Reihe 46 das Essen zubereitet, die Getränke auf die Wagen gepackt, die Duty-free-Artikel vorbereitet werden und wo die Maschine intern auch noch den Namen „Langes Elend“ trägt, zu sitzen??? Na?! Alle Durchgänge der Crew starteten in Reihe eins. Ich hätte selber das Essen mit meinem Teleskoparm aus den Mikrowellen ziehen können. Es wäre heiß gewesen... Die Crew lief vollgepackt vorbei und nicht einmal 45 Minuten später hatten wir beiden sogar die Auswahl zwischen kaltem Huhn und kaltem Huhn.

Bevor ich mich an den Sitzabständen auslasse.... etwas Positives (aha!): LTU hat eine irre moderne Flotte. Kein Vogel ist älter als drei Jahre. Alle A330, Baureihe –200 und -300 sind im Jahre 2003 in Dienst gestellt worden (13 Maschinen). Das Personal ist freundlich aber nicht nett und es gibt sogar Saftschubser (maskuline Zeitgenossen, denke, der Job der Stewardess war mal ein Traumjob und jetzt kommt der Steward wieder, so wie Sascha Hehn in Traumschiff damals in den 80ern... kleiner Exkurs, sorry.).

Und: Bei LTU scheint alles zu funktionieren. Wo auf anderen Flügen schon mal im Stress ein Wortgefecht zwischen dem Kabinenpersonal stattfindet, wird bei LTU rücksichtslos weiter der Fluggast bedient, ... – nachts, ... – im Dunkeln, ... – wenn man schlafen will. „Käffffeeee???!!“ *kreisch* nachts um halb vier.

Unsere Erfahrungen mit den Sitzabständen möchte ich nur kurz anschneiden: Ich bin genormte eins- siebzich, mein Groupie Syl hat weibliches Gardemaß von sogar hundertzweiundsechzich Zentimetern und wir haben uns erstmals in unserem Leben neuneinhalb Stunden lang mit den Knien die Ohren zugehalten, was allerdings ob der flatschneuen Maschine nicht am Lärm lag sondern.....

*gääähn* Es ist morgens, wir haben ein Wabungi (Wasserbungalow – ähm also nicht die mit fließend Wasser, das sind die Toiletten bei Vani an seinem Coffee-Shop – bei dem Namen, Coffeshop, hab ich mir vorher auch was anderes drunter vorgestellt... anyway – sondern die Stelzenbungalows), und wir können deshalb bis zehn frühstücken! Klasse das!

Am ersten Tag ging das natürlich nicht, also dieses dekadente Ausnutzen der uns erlaubten Overtime, sprich erst dann zum Restaurant gehen, wenn einem die Strandbungi-Touris mit hängenden Lidern und garagentorweit gähnend in Richtung unserer Lagune entgegen kamen mit Pancakes im Mundwinkel und Ei am Kinn, um endlich mal ein paar ein paar Riffhaie zu sehen, die es am Hausriff (obskur...) nicht gibt.

Eiermann Fernando

SunIsland verfügt über einen vorzüglichen Eiermann: Fernando! Fernando im Southern-Star-Restaurant löste in unserer ersten Ferienwoche am Tage drei den immerwährend miesepetrichen Mohhru ab, ganz im Sinne meines morgens eigentlich weniger auf Essen getrimmten Magens und von daher doch eher Mohhru-gleichem Gemüts! Mohhru hat die Eier immer mit einer Griesgrämigkeit auf die Pfanne geklatscht, dass das Gelbe dann schon hart war, wenn er es gerade mal ne Sekunde ansah. Seit dem dritten Tag stand Mohhru abends am Grill und Ihr könnt mir glauben, er lächelt abends sogar.. und das Fleisch war auch nicht härter als das Ei!

Aber Fernando! Er strahlte einen schon an, wenn man nur hinter dem Palmwedel hervor auf den Eingang des Southern-Star zusteuerte! Als wenn ich ihn für das alberne Rührei bezahle! Nein, er war wirklich so drauf und ich wage zu behaupten, dass diese Freundlichkeit auf 80% der Angestellten zutrifft. Wenn Fernando also Rührei macht, dann gleicht dies einer Symphonie in Weiß-Gelb. Im Hintergrund aus den dezent auf der ganzen Insel versteckten Boxen läuft ja eh meist Genesis, Dire Straits oder Chris Rea, und manchmal die drei Tenöre und wenn Fernando bei denen das Ei am Schmeißen hat.... ich sag’s euch! Es ist die Wucht!

Das eine Mal, Syl und ich waren schon etwas irritiert, lief morgens irgendwas trash-metal-mäßiges. Denke, unser 28-jähriger Boss hat sich am Vorabend gegen seine eigene Konvention als Rückenschmerzenlinderungsmittel ein paar Gin-Tonic eingeworfen und hat beim Nachschlag morgens um acht Metal befohlen! Jedenfalls hat Fernando die Zeichen der Zeit ganz gut erkannt und wirbelte das Ei durch die Gegend, dass der Dotter nur so flog und im Gegentakt der Musik die Teile Ei, Dotter und das Weiße dazu brockenweise von der Decke in die Pfanne klatschten!

Was nur sehr bedauerlich war: Jeder westeuropäische Rühreifan braucht verdammtes Bacon dazu! Ohne Bacon geht das eigentlich gar nicht... Bis ich geschnallt hab, dass Bacon vom Schwein ist und dass ich fortan nicht mehr zu hoffen brauche, dass vielleicht morgen kein „Cornedbeef“ als Bacon ausgezeichnet in der Urne lag.... vergingen drei Tage *räusper* 

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Wer eine solche Reise macht, der braucht natürlich auch ein extravagantes Dach über seinem Kopf und extravagante Dächer mit allem Schnickschnack gibt es auf SunIsland zu hauf! Schließlich wünschen sich in Spitzenzeiten bei Aus- und Überbuchung (jaja, auch Letzteres traf zu, die armen Last-Minuter durften nach Holiday nebenan ausweichen und konnten so gleich noch umsonst Italienisch lernen!) 830 erschöpfte Urlauber ein wenig Extravaganz was das Dach betrifft.

Da Bungi

Sicher liegen fast alle Strandbungis im Schatten (was ja zunächst mal nicht übel ist bei den dortigen Temperaturen), aber Schatten hat auch was unbequemes, wie wir finden: Einen ausgeprägten Mangel an Licht nämlich und wer gerne seine Augen zum Sehen verwendet und natürliches Sonnenlicht dem künstlichen, auf der Insel durch schwer arbeitende Dieselgeneratoren erzeugten Licht vorzieht, der hat im Strandbungi schlechte Karten. Palmenblätter können so furchtbar fies lichtundurchlässig sein... und die auf SI erst recht!

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Somit – und aufgrund der Tatsache dass mein Schätzchen mir einst einen Stapel Kataloge auf den Tisch knallte, das Wort „Wasserbungalow“ stammelte und irgendwas wie „wo, is mir wurscht“ hinterher rief – haben wir also ein Wabungi geleast. Diese Entscheidung war Gold wert.

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Von der Ausstattung mag das Wabungi dem gemeinen Strabungi vielleicht nicht haushoch überlegen sein, denn die Strabungis haben auch viel Zubehör und eine nett angenehm große Wohnfläche, aber das Wabungi liegt halt auf dem Wa und das Strabungi am Stra. Im Wabungi ist es hell, im Strabungi dunkel. Und das Wabungi hat keine Mücken, jedenfalls nicht in der Intensität wie das Strabungi, nur Ameisen. Von daher hat sich auch die Bezeichnung Ameibungi im Vergleich zum Moskibungi im Inselsmalltalk über die verschiedenen Habitate auf SI etabliert. Zumindest nach einigen Bieren an der Bar!

Aber eines muss man dem Moskibungi zollen: Durch den latenten Mangel an Sonnenlicht sind die Liegen gut zu benutzen. Warum das denn fragt man sich? Nun ja, also das Inselmanagement hat vor einigen Monaten Auflagen für alle Holzliegen besorgt, die Wind und Wetter strotzen und den Koreanern sogar als Schwimmhilfe dienen (dazu später mehr!). Im Schatten der Strabungis kann man sich zu jeder Tages- und Nachtzeit auf diese Liegen fläzen, kein Problem. Bei den Ameibungis jedoch sollte man die Kraft der Sonne immer im Hinterkopf haben, wenn man sich nach einem Schnorchelgang zum Dösen nur mal kurz auf die Liege schmeißen will und das Handtuch vergisst, welches unbedingt zwischen Auflage und ausgelaugtem Schnorchelkörper platziert gehört. Ansonsten hat man nämlich schnell mal gegen die religiösen Sitten der Moslems verstoßen und auf die Schnelle gekochten Schinken produziert! Ich weiß wo von ich spreche – es war nicht nur heiß... es hat sogar gezischt.

Also eigentlich haben wir uns vorher durch einen absoluten overload von Informationen schon genau vorstellen können, was uns auf der Insel erwartet, auch was das Wasser und die ganzen darin enthaltenen Sachen angeht. Dass die Wassertemperatur durch diesen gemeinen Mexikaner vor 5 Jahren um 5 Grad angestiegen ist und den Korallen die Zornesbleiche in die Gesichter stiegen ließ, war uns klar, aber da wir bislang nur Korallen aus Kreta und den kleinen Antillen kannten, waren wir guter Dinge, denn da waren diese nicht mal bleich, sondern eher gar nicht vorhanden.

Koralle comes back und die Fische sind echt klasse

El Nino de Angelo hat ganze Arbeit geleistet und wie er beim Grand Prix d’Eurovision in den 80ern das europäische Publikum vergraulte, so tat er es durch seine Wassererwärmung mit den weltweiten Korallenriffen im Jahre 1998. In beiden Fällen fällt die Rehabilitation der Geschädigten schwer. Jedoch sind teilweise wirkliche Aufblüher zu beobachten, zwar noch sehr versteckt und meist in Blau, aber immerhin. Die Korallen leben also, sie müssen nur anfangen, wieder bunt zu werden!

Beim Anblick der Fische jedoch hat es uns glatt aus den Flossen gehauen, denn eine solche Artenvielfalt und die Masse dieser Tiere haben wir nicht erwartet! Schon im Pool bei den Wabungis, welcher eindeutig dem Pool bei der Mainbar vorzuziehen ist, und das nicht nur wegen der nichtvorhandenen Poolbar (Ich sach nur „Malle hömma, echt Ballermann hömma!“) sind Fische zugange, die so aussehen, wie ich mir selbst im Vollrausch und nach drei Wochen Amsterdam niemals hätte ausmalen können, dass es Fische gibt, die sooo aussehen !!! Da sind die Riffhaie zunächst mal, die aussehen, als wären sie mit einem flauschigen beigebraunen Samtteppich bespannt worden, dann die Stachelrochen in allen Größen von Kategorie Tennisschläger bis hin zu Terrassentisch und Größer. Oder die Kofferfische, meine ganz speziellen Kumpel beim Schnorcheln, die listig erwartend neben den Seegurken rumhängen und wenn ein Schnorchler kommt mit ihren kleinen süßen Seitenflösschen zu wabbeln beginnen und im Takt ihres seichten Hinfortschwimmens wedelt die Rückenflosse wie bei Waldi der Schwanz, wenn Herrchen nach Hause kommt! Und dann drehen die sich immer um und kucken einen mit Ihren großen schwarzen Augen an als wollten sie sagen: „Hey, hier entlang! Ich schwimme vor!“ Biegt man dann doch in eine andere Richtung ab, dann blicken sie einem enttäuscht nach und suchen sich die nächste Seegurke um sich wieder hinzulegen!

Der große braun-goldene Knabberfisch ist auch ein Klassiker. Keine Ahnung wie der wirklich heißt, jedenfalls wiegt er bestimmt locker 20 Kilos und ist groß breit und rund. Und der macht sich an Steinen und Korallen zu schaffen und wenn er dort dranrumknabbert, dann klingt dass wie als wenn meine Holde in eine ganze Packung Prinzenrolle reinbeißt! Der braun-goldene Knabberfisch eben. Wer ihn kennt möge es uns mitteilen, wie er richtig heißt. Kommt mir aber nicht mit „Klaus. Ach du meinst den Nachnamen. Hmm, nee den kenn ich nicht.“ oder so. Danke!

Ach so ja, am Hausriff gibt es neben unendlich schönen und großen Papageienfischen und Picassodrückerfischen auch mal eine krasse Moräne zu sehen! Feuerfische in grau und rot findet man dort ebenso wie an den Ameibungipfeilern auf der anderen Inselseite. Toll sind auch die Taucher, da muss man einfach drüberschnorcheln wenn die ausatmen – das kommt gut, wie Jacuzzi! Jaja, ich weiß, ich bin schon etwas verspielt!

Die Fotolinks werden hier nachgeliefert, wenn Porst in die Pötte gekommen ist.

Nun hatten wir ja vorhin schon mal diese Wahnsinnsmenge von Touristen erwähnt, die sich bei Ausbuchung über die Insel ergießt. Es ist, wie in unzähligen Bereichten vorher bereits erwähnt, kaum zu merken, dass 800 Leute und mehr auf der Insel urlauben. Nur abends in und an der Mainbar... da treffen sich alle und beim Kassierer, wo die Kellner ihre Oders abgeben und die Rechnungen holen da sieht es aus wie im Hofbräuhaus an der Tränke äh Schänke.

Touristenmixx

Es gibt 830 Betten auf SunIsland für Touris und nochmal 650 für die Angestellten und die Chefs. Eine veritable Bettenburg also. Das bettenmäßig mit Abstand größte Resort auf den Malediven mit der größten künstlichen Poolanlage und dem hässlichsten Golfplatz der Welt.

Von diesen 830 sind mindestens 60% Deutsche, über die wir uns hier nicht auslassen möchten, da wir unsere fragwürdigen Urlaubsverhaltenswiesen zur Genüge kennen. Danach folgen nach unserer Einschätzung als zweitgrößte Gruppe die Briten und zu denen zählen dann zu 90% oder mehr die Engländer. Engländer erkennt man sofort. Sie tragen Trikots der englischen Nationalmannschaft und bevorzugterweise das nachgemachte Original vom 1:5 in München, was mir immer wieder sauer aufstieß! Einmal habe ich mich dabei erwischt, einem Michael Owen beim Ausweichen auf dem Weg zum Buffet ein „Yaar welcome“ hinterher zu murmeln, als der sich für meine galante Geste bedankte... Dabei war er eigentlich nicht wirklich welcome, Owen schoss zwei oder drei Tore und ich hätte ihn eigentlich besser foulen sollen. Naja, hätte er mich darauf angesprochen, hätte ich gesagt ich kenne mich mit Fußball nun wirklich überhaupt nicht aus und daher weiß ich auch gar nicht, dass England eine eigene Nationalmannschaft besitzt. Ich bin eher für Synchronschwimmen. Leider kam ein solches Gespräch nicht wirklich zu Stande, denn wir waren ja nie an der Poolbar, wo Alan Shearer und Beckham mit Owen Wodka tranken!

Als dritte Gruppe von der Mannstärke her ordnen wir die Koreaner ein. Die Koreaner sind einer ständigen Fluktuation unterworfen, denn sie bleiben nur 4 Tage im Schnitt. In diesen 4 Tagen machen alle einen Tauchkurs (!). Bedenke: Man darf einen Tag nach Ankunft und einen Tag vor Abflug nicht Tauchen! Aber sie machen diesen Kurs trotzdem! Und: Wenn Koreaner auf der Insel sind, dann gibt es nur noch ganz wenig Matten auf den Liegen und überhaupt keine Schwimmflügel mehr zu kaufen, denn: KOREANER KÖNNEN NICHT SCHWIMMEN!

Ich habe diese Information zunächst nicht glauben können, denn alleine schon aufgrund Ihrer geografischen Lage des Heimatlandes Südkorea... oben im Norden die Säbelrasselnde sperrvertragaufkündigende Aggressormacht Nordkorea, und unten, links und rechts Wasser. Wasser! Wo wollen die hin, wenn Nordkorea ernst macht und vor allem, WIE wollen die wohin, wenn nicht schwimmen???!!! Aber es stimmte.

Der Chef von der Tauchschule Little Mermaid ist Koreaner und der einzige Koreaner neben den goldbehangenen Wohnzimmerschränken bei der Schwimm-WM, der schwimmen kann. Denn dieser zieht (und das ist jetzt echt kein Witz!) die in alle Richtungen strampelnden Koreaner in voller Tauchmontur an eine 2 Meter tiefe Stelle am Steg zum Italiener und dort wird dann getaucht! Ein Bild für die Götter!

Nun hatte ich den Törn endlich durchgezogen, vom Ameibungi die Treppe runter, ins Wasser, in die Lagune hinaus in Richtung Westen... mal sehen, was man man da alles erschnorcheln kann. Von unserer Stage, der Bungi-Terrasse, sah alles sehr surreal aus, man sah in der Entfernung dunkle Stellen, die unserem ungeschulten Auge fast wie Korallenhaufen vorkamen und wir sind ja nun echt genug Indiana-Jones-mäßig veranlagt, um mal zu checken, ob man da nicht vielleicht heilige Grale in mannigfaltiger Pracht erblicken kann...

Fahrräder

Ich schnorchelte mir gegen die andauernde Süd-West-Srrömung nicht nur wegen meines Nachnamens einen echten Wolf dahin. Hatte gerade so nach 15 Minuten mal 100 Meter geschafft und entschied mich dann, das Ufer, also parallel zu den Wabungis, anzusteuern wegen der dort in verblüffender Zahl anzutreffenden Haie. Das Ufer hatte eine prognostizierte Entfernung von circa 300 Metern. Dort angekommen, entschied ich mich aufgrund meines Zigarettenkonsums, die Urlauber-Initiative zu ergreifen und den Weg zum Wabungi-Steg zu Fuß am Strand zurück zu legen... Welch' Tortour... Ich kam nicht auf den Steg. Es war wie in Hongkong. Fahrräder. Zum Kotzen.

Nicht, dass uns diese Radfahrer nicht schon seit Tagen auf den (bei mir nur sprichwörtlichen) Riesensack gegangen sind.. nein. Das wäre ja zu schön. Sie erlaubten sich sogar, uns nach einer gewissen Zeit soweit zu kriegen, dass ich und meine Frau beim Betreten der gepflasterten Wege hektisch, wie bei uns auf der Eiffestraße, nach links und nach rechts glotzten, völlig automatisch... auf den Malediven... das muss man sich mal reintun. Robinson, Gott sei Dank hat William Defoe dich in seiner Geschichte nicht von einem besoffenen Radfahrer breitwalzen lassen... es wäre nie ein Welterfolg geworden. Oder doch? Wenn, dann zumindest nicht für die Villa-Gruppe.

Radfahrer haben aber den Charme, auch drollige Anekdoten darbieten zu können. Von denen mag ich kurz mal drei erlebte schildern. Ganz kurz:

Die erste war abends um neun oder so an der Moskito (Club-) Bar, als wir nach Hause wandelten. Ein rasanter Biker sauste im Eiltempo links (immerhin!) an uns vorbei, wollte aber dann nach rechts in Richtung Bungi 450 abbiegen und legte sich im Kreuzungsbereich so dermaßen auf die Schnauze, dass ich nach kurzem Wiederbelebungsversuch den Anschein hatte, dass sich gerade einer für Tausende von Dollars den Urlaub ruiniert hat, nur um eine Minute schneller zu sein, als der Kumpel. Das Bein sah aus wie ein Reibekuchen, nur mit mehr rot. Zwei Meter Fleisch auf Pflasterstein... schon lecker.

Das zweite war der Bengel von der linken Wabungi-Seite, der unbedingt meinte, sein Rad als Sherpa für sich und für seine Luftmatratze Zweck zu entfremden. Scheiße, dass ich meine Cam nicht dabei hatte, denn dieser Abgang vom Wasserbungisteg in die vom Regen aufgewellte Naturpoollandschaft war echt Oscar-reif! Erst flog sein Rad in die Höhe (wegen der Kante am Bungisteg, so wie so 'ne Abschussrampe für Lilienthal!) und dann abverschiedete sich der Bengel nebst seiner luftigen Matratze, welche dann behutsam auf die havarierte Hard- (Rad) und Software (Bengel) hinunter segelte... Klasse Anblick! Mein Zwerchfell schlägt noch jetzt Kapriolen! Es war zu geil!

Story drei war der Drunken-Diver an der "Right-Crossway-Junction", der ultimativen Kreuzung, wo ich fast glaube, dass hier auch der Pizzaservice mal mit seiner Gurke inklusive 'Quattro Stationi' abgesoffen ist... Right-Crossway ist die glitschige Kreuzung zur rechten Hand der Wasserbungis. Da, wo der Hauptsteg rechts abschließt und ab wo sich die Bungis wie Perlen aneinander reihen und wo rechts daneben noch so 'n Aschenbecher (für Inge: Aschebesche, klar Messeschtesche?!) steht. Hier hat es die zugesoffene *piiep* aus *pieep* erwischt, die mit ihrer Mühle einfach zu früh nach links abgebogen ist und dann dem beherzten Retter, der geistesgegenwärtig hinterher sprang (bei ebbe.... 50cm wasserhöhe... aber man weiß ja nie!) auch noch ein "warum muss ich jetzt baden, hä?!" hinterherwarf. Tja... ich glaube, die Wahrscheinlichkeit, einen ins Wasser segelnden Touri zu Gesicht zu bekommen ist hundert mal höher, als das Kreuz des Südens zu sehen. Wir sahen es nicht einmal. So 'n Mist.

Was die Radfahrer also angeht: Wer zuhause mit dem Auto zum Briefkasten fährt, wenn er in einer Stadt wohnt, wer "Angelo" die Calamares bringen lässt, statt diese selber abzuholen, und wer ohne Fernbedienung nicht weiß, wie man an der Glotze die Kanäle einstellt... der sollte sich ein Fahrrad mieten. Wer Urlaub machen will, sollte einfach nicht auf die unbelichteten, unsignalten Radchaoten Rücksicht nehmen und auf den Wegen (nicht Straßen!) stur geradeaus gehen und warten, bis der faule Radler in den Golfplatz ausweicht. Lustig ist das schon!

Zu guter Letzt

Shaggy war natürlich nicht wirklich da! Es war die Covercombo „Freezband“ aus Male!

Sylvi & Joe aus Waldbröl NRW

eMail: Jochen Wolf - joe@sunisland-malediven.de