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Inkasso auf Russisch

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    • Inkasso auf Russisch

      Bezahl, oder wir kidnappen Muschi


      Der russische Energieanbieter Dalenergo versucht mit einer ganz speziellen
      Geschäftspraktik, säumige Kleinschuldner zur Zahlung der Rechnung zu bewegen: Wer mit
      der Stromrechnung im Rückstand ist, dem pfändet Dalenergo das Liebste: das Haustier.


      Moskau - Die Firma aus Wladiwostok will die Tiere nach dem Kidnapping so lange
      behalten, bis die Rechnung beglichen ist - wenn die Schuldner nicht zahlen, wird das Haustier
      versteigert.

      Anlass für die neue Inkasso-Strategie waren ausstehende Rechnungen in
      Höhe von zehn Millionen Dollar. Das frustrierte Dalenergo-Chef Nikolai Tkachyov derart, dass
      er entschied, die Haustiere der säumigen Kunden kidnappen zu lassen, berichtet "CNN" unter
      Berufung auf einen russischen TV-Bericht. "Wir nehmen ihnen ihr Nächstes und Liebstes weg
      - ihre Haustiere", sagte Tkachyov. "Lassen wir den Vater seiner Tochter erklären, wieso ihre
      Lieblingskatze verschwunden ist."

      Für Dalenergo heiligt der Zweck die Mittel - schließ
      lich fühlt sich das Unternehmen als Opfer. Für viele Russen besitze die Begleichung ihrer
      Strom- und Wasserrechnung schlichtweg keine Priorität, sagten Manager laut "BBC News".
      Sogar Besserverdienende würden ihre Schulden oft nicht zahlen - und exakt diese Klientel
      wolle Dalenergo mit der rüden Geschäfspraktik treffen.

      Die Betroffenen sind
      aufgebracht. "Eine Hund oder eine Katze ist nicht irgendein Ding - die sind wie Kinder für uns",
      sagte eine russische Frau im Fernsehen, während sie ihren Hausaffen tätschelte. Doch so wü
      tend die Betroffenen auch sind - die Inkasso-Methode mag brutal sein, illegal ist sie nicht.


      Schließlich werden auch in Russland Tiere juristisch wie Sachen behandelt - und
      Sachgegenstände dürfen gepfändet werden. Auf dem Weg des Rechts sei der Firma also
      nicht bezukommen, zitiert "BBC News" einen russischen Gerichtsvollzieher - die Betroffenen
      müssten schon auf den Instinkt ihrer Lieblinge setzen, die für ihre Freiheit möglicherweise kä
      mpfen würden. Zu hoffen sei auch auf die Wehrhaftigkeit der Tiere: "Wie wollen Sie jemanden
      dessen riesigen Schäferhund pfänden?"

      Dalenergos Muttergesellschaft Unified Energy
      Systems verurteilte nach dem Fernsehbericht das Vorgehen ihres Tochterunternehmens. "
      Dalenergo wird Wladiwostoks Bewohnern nicht ihre vierbeinigen Freunde wegnehmen", sagte
      ein Sprecher.

      Abwarten. Schließlich haben ungewöhnliche Inkasso-Methoden in
      Russland schon Tradition. So veröffentlichen Energieunternehmen beispielsweise die Namen
      ihrer Schuldner in Zeitungen - oder schalten den Strom gleich für das gesamte Wohnviertel ab.
      Genützt hat das den Firmen jedoch nichts - die Rechnungen blieben in den meisten Fällen
      auch danach offen.

      [Quelle: spiegel-online 07/10/03]
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